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Die Grenze Raßdorf/Großensee

Nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg und der Kapitulation am 08.05.1945 durch die deutsche Wehrmacht wurde unsere Heimat in verschiedene Zonen geteilt. Plötzlich lag Raßdorf nicht mehr inmitten Deutschlands, sondern an der Grenze zur sowjetisch besetzten Zone. War diese Grenze in den ersten Jahren noch mehr oder weniger durchlässig, so war spätestens 1952 der „innerdeutsche“ Grenzverkehr zwischen Raßdorf und Großensee nicht mehr möglich. Seit 1989 ist diese Grenze Geschichte – wir möchten zur Mahnung mit Bildern an diesen schrecklichen Zaun, der unser Dorf von der sogenannten Ostzone (später DDR) fast 50 Jahre trennte, erinnern.

Unser Verein feiert in Erinnerung an die Wiedervereinigung und dem damit verbundenen Wegfall dieses Zaunes jährlich seit 2000 im April das „Grenzfest“. Warum erst im April? Das liegt daran, das die offizielle Grenzöffnung zwischen Raßdorf und Großensee erst am 08.04.1990, allerdings vorerst nur für Fußgänger,  erfolgte.

Dazu schreibt die Hessische-Niedersächsische Allgemeine am 06.04.1990 in den amtlichen Bekanntmachungen: „Bekanntmachung der Gemeinde Wildeck, Betr.: Grenzöffnung des Grenzübergang Wildeck-Raßdorf/Großensee für Fußgänger. Am Sonntag, den 08.04.1990 wird der Grenzübergang Wildeck-Raßdorf/Großensee für Fußgänger geöffnet: Künftig ist der Grenzübergang Dienstag, von 9:00 Uhr bis 23:00 Uhr, Freitag, von 15:00 Uhr bis 23:00 Uhr, Samstag und Sonntag von 8:00 Uhr bis 23:00 Uhr geöffnet. Wir geben der Bevölkerung hiervon Kenntnis. Der Gemeindevorstand der Gemeinde Wildeck, Müller, Bürgermeister„.

Vier Jahre später, am 08.07.1994 wurde ein erstes „Fest“ an dieser Stelle offiziell gefeiert. Die Bürger von Raßdorf und Großensee weihten einen Gedenkstein auf dem sogenannten Grenzplatz ein. Die Sport- und Freizeitfreunde Raßdorf nahmen gemeinsam mit dem Traditionsverein Großensee und in Absprache mit dem damaligen Ortsvorsteher Karl Bartholomäus im April 2000 diese Idee einer „Grenzfeier“ wieder auf und führen seit diesem Jahr unter dem Namen „Grenzfest“ eine fröhliche Gedenkveranstaltung an diesem Ort durch. Zum 10jährigen Jubiläum hatten die Raßdorfer einen alten Grenzstein restauriert und am Grenzplatz aufgestellt. Dieser wurde dann feierlich mit Ansprachen von dem ersten Vorsitzenden Michael Tann, sowie dem Raßdorfer Ortsvorsteher Karl Bartholomäus und Bürgermeister Dieter Platzdasch aus Großensee eingeweiht. Schild am GrenzmahlSONY DSC

Leider verliess nach wenigen Jahren der Traditionsverein Großsensee das Organisationsteam und seitdem wird das Grenzfest nur noch durch die Raßdorfer Freizeitfreunde organisiert. Zum 20jährigen Jubiläum wurde die Feier mit einem Gedenkgottesdienst aufgewertet.

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